Wolf als Angreifer bestätigt
Wie das LfU heute mitteilte, ist beim Angriff auf einen Jagdhund in Potsdam- Mittelmark die Beteiligung eines Wolfes „sehr wahrscheinlich“. Am Tatort wurde in der vergangenen Woche erneut ein Wolf aufgenommen. Die externe DNA- Analyse des LJVB steht noch aus.
(Michendorf, 30. April 2024) Am Tag des Wolfes gibt das Landesamt für Umwelt (LfU) bekannt, dass es sich beim Angreifer, der am 14. April 2024 in Potsdam- Mittelmark einen Jagdhund verletzte, sehr wahrscheinlich um einen Wolf handelt. Aus einer Presseinformation des LfU geht hervor, dass bei der DNA- Untersuchung Spuren festgestellt wurden, die große Ähnlichkeit mit Wolfs-DNA aufweisen. Aufgrund der zusätzlichen Informationen (Zahnabstand der Bisswunde, Beschreibung der Situation) ist die Beteiligung eines Wolfes als „sehr wahrscheinlich“ einzustufen.
Zusätzlich teilte das LfU mit, dass weitere Untersuchungen des Wolfsverhaltens ausgeschlossen sind. „Wir halten diese Entscheidung für grob fahrlässig. Es liegen keinerlei Informationen vor, ob es sich bei diesem Wolf nicht tatsächlich um ein verhaltensauffälliges Tier handelt und ob weitere Angriffe ausgeschlossen werden können. Der Schutz der Bevölkerung im ländlichen Raum muss oberste Priorität haben“, sagt Dr. Dirk- Henner Wellershoff, Präsident des Landesjagdverbandes Brandenburg (LJVB). Wie die Aufnahme einer Wildkamera belegt, die dem LJVB vorliegt, wurde am 21. April 2024 erneut ein Wolf am Tatort in der Gemeinde Havelsee aufgezeichnet.
Der LJVB fordert eine sofortige Entnahme des Wolfes, um weitere Angriffe ausgehend von diesem Tier auszuschließen. „Der Angreifer hat es nun gelernt und wird bei nächster Gelegenheit nicht mehr zurückschrecken. Es muss schnell gehandelt werden. Bis dahin ist in diesem Bereich Vorsicht geboten“, ergänzt Dr. Wellershoff.
Der jetzt bestätigte Angriff belegt wiederholt, dass der Wolf unverzüglich ins Jagdrecht aufgenommen und der aktuelle Bestand deutlich reduziert werden muss. Zudem wird eine feste Jagdzeit benötigt, um den Wolfsbestand fortlaufend zu bewirtschaften und eine dann erneut wiederkehrende Überpopulation zu verhindern. „Wir haben bereits jetzt 5 Nutztierrisse- oder Übergriffe am Tag, dazu unzählige Sichtungen, Zusammenstöße oder sonstige Angriffe. Die Politik ist aufgefordert, die Bevölkerung sowie dessen Haus- und Nutztiere vor derartigen Übergriffen zu schützen. Dafür müssen jetzt unbürokratische Lösungen gefunden werden“, sagt Dr. Wellershoff.