Heimisches Wild

Was ist Wild?

Nicht alle wildlebenenden Tiere in Deutschland dürfen von Jägern erlegt werden. Was genau zum Wild zählt, regelt das Bundesjagdgesetz (BJagdG). Laut §1 BJagdG handelt es sich bei Wild um wildlebende Tiere, die dem Jagdrecht unterliegen. Welche Tiere genau das sind, steht in §2 BJagdG. Bei den Haarwildarten finden sich neben den „klassischen Wildtieren“ wie Rotwild, Damwild, Schwarzwild, Muffelwild und Rehwild auch tierische Vertreter, die auf den ersten Blick gar nicht jagdlich anmuten, wie beispielsweise die Wildkatze, das Murmeltier oder der Seehund. Beim Federwild zählen neben Gänsen, Enten, Rebhuhn und Fasan zum Beispiel auch Möven oder Kolkraben zu den jagdbaren Arten. Die einzelnen Bundesländer sind darüber hinaus befugt, weitere Tierarten zu bestimmen, die dem Jagdrecht unterliegen sollen.

Das Recht, auf diese Tiere die Jagd auszuüben, beinhaltet aber gleichzeitig auch die Verpflichtung, sich um den Erhalt des Lebensraums dieser Tiere zu kümmern. Ein Jäger ist also immer auch zur Hege verpflichtet.

Darüber hinaus gibt es für zahlreiche in §2 BJagdG gelistete Tierarten keine Jagdzeiten, sie werden also geschont.

Weiterführende Informationen zum Bundesjagdgesetz sowie den Jagdzeiten für das Land Brandenburg finden Sie unter „Links“.

Unsere heimischen Wildarten

Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Übersicht über die im Land Brandenburg jagdlich bedeutenden Wildarten und ihre Lebensräume.

Zum Schalenwild zählen Rotwild, Damwild, Schwarzwild, Rehwild sowie Muffelwild. Aus der Sicht des Naturschutzes ist die verstärkte Ausbreitung des Elches bedeutsam.

Jagdlich bedeutendes Raubwild stellen Fuchs, Dachs und Steinmarder dar. Auch unsere Neubürger Waschbär und Marderhund müssen mittlerweile gezielt im Bestand reduziert werden.

Beim Federwild finden wir in Brandenburg Gänse, Enten, Fasane und Tauben vor.

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Rotwild (Cervus elaphus)

Das Rotwild zählt zu den Echten Hirschen und ist in fast allen Biotopen von der Küste bis ins Gebirge vertreten. In Deutschland kommt Rotwild sowohl in geschlossenen Wäldern der Mittel- und Hochgebirge als auch in der norddeutschen Tiefebene vor. Rotwild gilt als standorttreu, wechselt seinen Standort aber häufig innerhalb seines Lebensraumes. Rotwild lebt gesellig in verschiedenen Rudeln.

Bei der Nahrung ist Rotwild weniger wählerisch als Rehwild und bevorzugt eine Mischäsung aus z.B. Gräsern, Kräutern, Pilzen, Rinde, Getreide, Kartoffeln, Kastanien, Eicheln oder Bucheckern. Durch das Schälen von Baumrinde kann wirtschaftlicher Schaden entstehen.

Die Rotwildbrunft findet in der Zeit von Mitte September bis Mitte Oktober statt. Kalte Nächte mit Frost begünstigen das Brunft-geschehen. Die Tragzeigt beträgt ca. 8 Monate. Die Kälber werden im Mai und Juni gesetzt.

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Rothirsch Quelle: pixabay

Damwild (Dama dama)

Das Damwild wurde im 17. Jahrhundert bei uns verstärkt angesiedelt und gilt als anpassungsfähig und robust. Damwild eignet sich daher von allen Hischarten am besten für eine Gehegehaltung zur Fleischgewinnung. Als Lebensraum bevorzugt es offene Parklandschaften. Damwild lebt gesellig in Rudeln und ist – anders als das Rotwild – auch tagaktiv.

Ähnlich wie Rotwild bevorzugt Damwild eine Mischäsung aus diversen Pflanzen.

Die Damwildbrunft findet ca. einen Monat nach der Rotwildbrunft im Oktober und November statt. Nach einer Tragzeit von 7,5 Monaten werden die Kälber überwiegend im Juni gesetzt.

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Damwild Quelle: pixabay

Schwarzwild (Sus scrofa)

Das Wildschwein ist in ganz Europa bis auf Skandinavien und die Britischen Inseln verbreitet. In Deutschland kommt es in allen Bundesländern vor. Als Lebensraum bevorzugt es feuchte Eichen- und Buchenwälder sowie ausgedehnte Laub- und Mischwälder, ist aber auch vermehrt in der Agrarlandschaft und in Siedlungsgebieten anzutreffen. Schwarzwild gilt als wenig standorttreu und kann in einer Nacht Entfernungen bis zu 20 km zurücklegen. Eine Rotte besteht aus Bachen, Überläufern und Frischlingen. Ältere Keiler sind häufig Einzelgänger.

Schwarzwild ist ein Allesfresser und besteht neben pflanzlicher Kost auch aus Insekten, Mäusen und Jungwild. In der Landwirtschaft verursacht Schwarzwild beachtliche Schäden.

Die Rauschzeit findet in der Regel von November bis Februar statt, wobei es mittlerweile zahlreiche Abweichungen gibt. Die Tragzeit beträgt 3 Monate, 3 Wochen und 3 Tage.

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Schwarzwild Quelle: pixabay

Rehwild (Capreolus capreolus)

Das Rehwild zählt zu den Trughirschen und ist in Mitteleuropa der häufigste und gleichzeitig kleinste Vertreter der Hirsche. Als Lebenraum bevorzugt es Gebiete mit einem häufigen Wechsel von Mischwäldern und Feldgehölzen mit Feldern und Wiesen. Tagsüber befindet sich Rehwild in der Regel in der Deckung. Im Sommer lebt das Rehwild einzeln, im Winter gesellig in Sprüngen.

Bei der Nahrungsaufnahme ist Rehwild sehr wählerisch und wird als Konzentratselektierer bezeichnet. Hierbei werden gezielt energie- und nährstoffreiche, leicht verdauliche Pflanzen ausgewählt. Nur 5% der Gesamtäsung entfällt auf Gras.

Die Blattzeit des Rehwildes findet im Juli und August statt. Es folgt eine Tragzeit von ca. 42 Wochen, die eine Eiruhe in der Winterzeit von ca. 18 Wochen beinhaltet. Die Kitze werden dann im Mai und Juni des Folgejahres gesetzt.

Foto: Martin Ruffert
Rehe Quelle: Martin Ruffert

Muffelwild (Ovis orientalis musimon)

Das Mufflon zählt zu den Hornträgern (Boviden) und gilt als einzige Wildschafart Europas. Ursprünglich stammt es aus Korsika und Sardinien und wurde um 1900 erstmalig bei uns eingebürgert. Der bevorzugte Lebensraum sind die Mittelgebirge mit Wald und Wiesen. Hohe Schneelagen und weiche Böden sind hingegen ungeeignet. Muffelwild lebt gesellig in Rudeln und ist tagaktiv. Muffelwild ernährt sich überwiegend von Gras, darüber hinaus werden auch gern die Blätter von Bäumen und Sträuchern genommen. Die Brunftzeit erstreckt sich von Ende Oktober bis Anfang Dezember. Nach einer Tragzeit von 5,5 Monaten werden von März bis Mai die Lämmer gesetzt.

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Muffelwild Quelle: pixabay

Elch (Alces alces)

Der Elch zählt zu den Trughirschen und stellt hier die größte Art dar. Er verfügt über eine Kopf-Rumpf-Länge von ca. 3 Metern und kann ein Gewicht von bis zu 800 kg erreichen. Der Elch ist ein Bewohner des borealen Nadelwaldes und der Taiga und kommt in Europa, Asien und Nordamerika vor. Als Lebensraum bevorzugt er unebenes, schwergängiges Gelände. Er ist ein tagaktiver Einzelgänger.

Elche sind Konzentratselektierer und nehmen junge Baumtriebe (Pappeln, Birken, Weiden) zu sich.

Die Brunft findet im Herbst statt, und nach ca. 8 Monaten wird in der Regel ein Kalb gesetzt.

Seit einigen Jahren ziehen wieder verstärkt Elche nach Brandenburg, wobei die Tiere mehrheitlich aus Polen, aber auch aus Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und womöglich Tschechien stammen.

Weitere Informationen über den Elch in Brandenburg finden Sie im Elch-Managementplan des Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft des Landes Brandenburg (MIL).

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Ruhender Elchbulle Quelle: pixabay

Fuchs (Vulpes vulpes)

Der Fuchs zählt zu den Echten Hunden und kommt in ganz Eurasien mit Ausnahme der Inseln Malta, der Balearen und Kreta vor. Er bewohnt fast alle landschaftsformen bis zu einer Höhe von ca. 3000 m. Gebiete mit einem hohen Grundwasserspiegel meidet er. Der Fuchs lebt in Erdbauten, von denen er die kleinen selbst anlegt, die großen in der Regel von Dachsen übernimmt. Der Fuchs teilt seinen Bau oftmals auch zeitweise mit Dachs, Kaninchen und Brandgans.

Der Fuchs ist ein Allesfresser, dessen Nahrung sich nach dem jeweiligen Angebot richtet. Sie umfasst in erster Linie Mäuse, aber auch Säugetiere bis hin zur Rehkitzgröße, Fallwild, Vögel und deren Gelege, Insekten, Larven, Beeren und Obst.

Die Ranzzeit des Fuches liegt im Januar und Februar. Nach einer Tragzeit von 50 bis 55 Tagen wölft die Fähe ihre Welpen im März und April.

Die Rotfuchsstrecke liegt nach wie vor auf hohem Niveau. Eine Strecke von 19.605 erlegten Füchsen bedeutet aber dennoch einen deutlichen Rückgang um über 19 Prozent zu den erlegten Füchsen des Vorjahres.

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Fuchswelpe an totem Hasen Foto: KrauerMross/DJV

Waschbär (Procyon lotor)

Verbirgt sich hinter der Zorromaske tatsächlich nur ein harmloser neuer Waldbewohner oder steckt dahinter das Wesen eines Obst raubenden Störenfrieds? Der in den 1930er Jahren ausgesetzte Kleinbär sorgt als faunenfremde Tierart, die sich zunehmend in Deutschland für Diskussionen in Naturschutz- und Jägerkreisen. Aktuelle Erkenntnisse aus Forschungsprojekten zeigen seinen negativen Einfluss auf die heimische Tierwelt. Nicht zuletzt deshalb wird er seit 2016 auf der EU-Liste der „invasiven, gebietsfremden Arten“ geführt.

Hoch ist die Jagdstrecke bei den Waschbären. Mit 29.360 erlegten Exemplaren ist der Waschbär die meistbejagte Raubwildart in Brandenburg.

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Waschbär Foto: pixabay

Marderhund (Nyctereutes procyonoides)

Der Marderhund ist ursprünglich in Europa nicht heimisch und damit ein Vertreter der Neozoen. Durch seine enorme Anpassungsfähigkeit kann er sich die verschiedensten Lebensräume in relativ kurzer Zeit erschließen. Der Mangel an natürlichen Feinden und sein hohes Fortpflanzungspotenzial begünstigte die Besiedlung weiter Teile Nord-, Ost- und Mitteleuropas in wenigen Jahrzehnten. Die Expansion des Marderhundes dauert immer noch an.

Die Marderhundstrecke ist im Berichtszeitraum wieder gesunken; es wurden 3.657 Exemplare erlegt, das sind 36 Prozent weniger als im Vorjahr.

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Marderhund Foto: Kuczynski CC BY-SA 3.0

Dachs (Meles meles)

Dachse kommen fast in ganz Europa ausgenommen Skandinavien und der Mittelmeerinseln vor. Der bevorzugte Lebensraum sind Laubmischwälder vom Flachland bis in die Mittelgebirge. Feuchte Standorte werden gemieden.

Der Dachs ist ein Allesfresser und verfügt daher über ein breites Nahrungsspektrum. Es reicht von pflanzlicher Nahrung über Insekten hin zu Jungwild.

Bei den zweijährigen Fähen liegt die Ranzzeit im Juli und August, ältere Weibchen ranzen im März und April. Nach einer Eiruhe werden die Jungdachse Ende Februar bis Anfang April geboren.

Einen Rückgang verzeichnete die brandenburgische Dachsstrecke. Im Jagdjahr 2021/22 wurden 3.517 Dachse erlegt, das sind mehr als 20 Prozent weniger als im Vorjahr.

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Dachse im Wald Foto: pixabay

Steinmarder (Martes foina)

Steinmarder kommen in ganz Europa bis zur Nord- und Ostseeküste vor. Als Lebensraum bevorzugen sie Waldränder und Feldgehölze, kommen aber auch in der Nähe von Siedlungen vor. Marder gelten als dämmerungs- und nachtaktiv, tagsüber verstecken sie sich oftmals in Steinhaufen, Felsnischen, alten Gemäuern oder Schuppen.

Marder ernähren sich von Kleinsäugern, Vögeln und deren Gelegen, Fischen, Reptilien, Insekten und pflanzlicher Kost.

Die Strecke der Steinmarder ist im Jagdjahr 2021/22 gravierend auf jetzt 1.040 Exemplare gesunken, das bedeutet einen Rückgang um fast 50 Prozent zum Vorjahr.

Der Steinmarder ist ein Allesfresser, er jagd in erster Linie Mäuseartige, Hase, Kaninchen, Bodenbrüter. Foto: DJV
Steinmarder im Baum  Foto: DJV

Mink (Neovison vison)

Für die Pelzmode um 1900 in vielen Ländern Europas als Farmtier in großen Stückzahlen gezüchtet, haben sich entwichene und freigelassene Minke in vielen Gebieten etabliert. Als Neozoon (Neubürger in der heimischen Fauna) besetzt der Mink heute die Position des schon vorher sehr seltenen oder auch lokal ausgestorbenen Europäischen Nerzes. Schutzprojekte zur Wiederansiedlung der heimischen Marderart können nur dort erfolgreich sein, wo Minke nicht vorkommen oder reduziert werden.

Nahezu gleich geblieben ist die Minkstrecke. Sie liegt aktuell bei 123 Exemplaren.

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Mink im Winter  Foto: pixabay

Nutria (Myocastor coypus)

Die Nutria, auch Sumpfbiber genannt, ist kleiner als der Biber, aber deutlich größer als die Bisamratte. Das an Wasser gebundene Nagetier lebt in Familienverbänden und bevorzugt strömungsarme Fließ- und Stehgewässer mit reicher Wasserpflanzenvegetation. Aufgrund ihrer Herkunft aus subtropischen und gemäßigten Arealen in Südamerika, kann die Nutria Gebiete mit langen Frostperioden und hohen Schneelagen nicht dauerhaft besiedeln. Die Nutria wurde in Nordamerika, Europa, Asien, Afrika und im Mittleren Osten eingebürgert. Viele der in den neuen Siedlungsgebieten lebenden Populationen begründeten entflohene Farmtiere.

Erstmals wurde 2019/20 in Brandenburg auch auf Nutria und Bisam gejagt. Die Zahlen der großen Nager liegen im Jagdjahr 2021/2022 bei 4.421 erlegten Nutria und 297 Bisamen.

Nutria (Myocastor coypus) (Quelle: Bredehorn Pixelio.de/DJV)
Nutria (Myocastor coypus)  Foto:  Bredehorn Pixelio.de/DJV

Ente (Anas spp. und Aythya spp.)

Die Enten werden in Schwimm- oder Gründelenten und Tauchenten unterteilt.

Gründelenten suchen im flachen Wasser nach Nahrung und gehen häufig an Land. Sie erheben sich beim Aufstehen sofort in die Luft. Bei uns sind als Brutvögel die Stockente, die Krickente, die Knäkente, die Löffelente, die Spießente und die Schnatterente vertreten.

Tauchenten hingegen bewohnen größere und tiefere Gewässer, in denen sie auch nach Nahrung suchen. Sie benötigen Anlauf, um aus dem Wasser aufzustehen. Als Brutvögel kommen bei uns die Tafelente, die Reiherente, die Kolbenente und die Schellente vor.

Die Entenstrecke (fast ausschließlich Stockenten) sinkt weiter leicht ab. Im zurückliegenden Jagdjahr konnten 4.303 Enten erlegt werden.

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Stockentenpaar Foto: pixabay

Gans (Anser spp. und Branta spp.)

Bei den Wildgänsen unterscheidet man zwischen Feldgänsen (Anser spp.) und Meergänsen (Branta spp.). Feldgänse zeichnen sich durch ihre braungraue Färbung aus und finden sich mitunter scharenweise auf Wiesen und Feldern ein. Meergänse verfügen meist über ein schwarz-weißes Gefieder und kommen vorwiegend auf Salzwiesen in Küstennähe vor. Laut Bundesjagdgesetz unterliegen alle Wildgänse dem Jagdrecht, eine Jagdzeit haben hiervon aber nur Graugans, Saatgans, Blässgans, Kanadagans und Ringelgans.

Bei uns brüten lediglich die heimische Graugans und die eingebürgerte Kanadagans, alle übrigen Gänse haben ihr Brutgebiet im hohen Norden.

Die Graugans (Anser anser) bevorzugt als Lebensraum große Gewässer mit angrenzenden Wiesen und Feldern. Sie ist ein reiner Pflanzenfresser. Als Bodenbrüter legt sie ca. 4 bis 9 Eier im Schilf, die Brutdauer beträgt 29 Tage.

Die Kanadagans (Branta canadensis) ist ein Wintergast an Meeresküsten und ernährt sich sowohl von pflanzlicher als auch von tierischer Kost. Sie legt 4 bis 11 Eier, welche ebenfalls 29 Tage bebrütet werden. Auch sie zählt zu den Bodenbrütern.

Die Gänsestrecke (größtenteils Graugänse) ist auf gleichbleibendem Niveau. Es wurden im zurückliegenden Jagdjahr 2.809 Stück erbeutet.

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Kanadagans Foto: pixabay

Fasan (Phasianus colchius)

Der Fasan wurde bereits zur Römerzeit bei uns eingebürgert und geht auf ca. 33 Ursprungsrassen zurück, welche in Zentral- und Ostasien beheimatet sind. Der Fasan kommt von der Küste bis ins Gebirge vor. Als Lebensraum bevorzugt er kleinstrukturierte Landschaften mit Wald, Wasser, Wiesen, Weizen, Wein und Wärme (6 W). Er gilt als Kulturfolger.

Fasane ernähren sich sowohl von Insekten, Schnecken, Würmern, Fröschen oder kleinen Mäusen als auch von pflanzlicher Kost. Hier werden Wildkräuter, Gräser, Eicheln oder Knollen gerne genommen. Bei starkem Besatz kann es zu Wildschäden im Mais-, Getreide- oder Gemüseanbau kommen.

Die Fasanenbalz findet im März und April statt. Ein Gelege besteht aus 10 bis 15 graugrünen Eiern, die Brutdauer beträgt 24 Tage. Fasane sind Bodenbrüter.

Die Fasanenstrecke ist mit 809 erlegten Exemplaren im betrachteten Zeitraum 2021/22 etwas rückgängig.

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Fasanenhahn Foto: pixabay

Ringeltaube (Columba palumbus)

Die Ringeltaube bewohnt bewaldete Landschaften, oftmals genügen für eine Ansiedlung aber auch einzelne Bäume und Büsche. Unter Umständen genügen zur Brut auch Dünen, Strandwiesen, Getreidefelder oder Grünanlagen. Auch in Siedlungsgebieten kommt sie vor.

Tauben nehmen überwiegend pflanzliche Kost in Form von Grünpflanzentrieben, Sämereien, Beeren, Eicheln oder Bucheckern zu sich.

Die Balz der Ringeltauben beginnt im März. Die Brutzeit beträgt 15 bis 18 Tage. Pro Jahr können 2 bis 3 Bruten stattfinden.

Zurückgegangen ist die Jagdstrecke der Ringeltaube. 918 Stück kamen 2021/22 zur Strecke.

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Ringeltaube Foto: pixabay

Feldhase (Lepus europaeus)

Der Hase ist ursprünglich ein Steppenbewohner und in ganz Europa verbreitet. In Deutschland lebt er bevorzugt im Feld, kommt aber auch im Wald gelegentlich vor. Als Lebensraum bevorzugt er abwächslungsreiches Gelände mit Feldgehölzen, Hecken und Büschen. Er benötigt trockenen Boden, ausreichende Deckung und vielfältige Äsung. Diese setzt sich unter anderem aus Gründlandpflanzen, Getreidesaat, Kräutern, Knospen und Rinden zusammen. Der Hase ist ein reiner Pfanzenfresser.

Die Rammelzeit reicht von Januar bis August. Bei einer Tragzeit von 42 bis 44 Tagen setzt eine Häsin bis zu 3 mal jährlich 2 bis 4 Junge.

Die Feldhasenstrecke ist vom Vorjahreswert 2.198 auf 1.598 Stück zurückgegangen. Die Hälfte davon wurden Verkehrsopfer.

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Feldhase Foto: pixabay

Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus)

Das Wildkaninchen gelangte aus seiner Urheimat Asien über den westlichen Mittelmeerraum zu uns und wurde bei uns bereits im 13. Jahrhundert eingebürgert. Als Lebensraum bevorzugt das Kaninchen trockene, sandige Böden und Gelände mit Hecken, Feldgehölzen, Waldrändern, Bahndämmen, Deichen und Dünen, ist aber auch im Bereich menschlicher Siedlungen und Grünanlagen häufig anzutreffen. Kaninchen leben gesellig in Kolonien und sind dämmerungs- und nachtaktiv. Tagsüber halten sie sich im Bau oder in der Sasse auf.

Kaninchen sind Planzenfresser, die sich überwiegend von Gräsern, Kräutern und Blättern, gelegentlich aber auch von Rinden und Zweigen ernähren.

Die Rammelzeit beim Kaninchen erstreckt sich von Februar bis Oktober. Die Tragzeit beträgt 28 bis 31 Tage. Es können 3 bis 5 mal jährlich 5 bis 9 Junge gesetzt werden.

Halbiert hat sich 2021/22 im Vergleich zum Vorjahr die Kaninchenstrecke – 33 Exemplare konnten erlegt werden.

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Wildkaninchen Foto: pixabay

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