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Wolfsangriff: Jagdhund in Potsdam- Mittelmark verletzt

In der Gemeinde Havelsee kam es am Sonntag zu einem Wolfsangriff, bei dem ein Jagdhund verletzt wurde. Der LJVB fordert eine lückenlose Aufklärung, eine schnelle Entnahme des Wolfes und wird eine DNA-Probe des Angreifers unabhängig analysieren lassen.

(Michendorf, 15. April 2024) Am vergangenen Sonntag wurde in der Gemeinde Havelsee, im Landkreis Potsdam- Mittelmark, ein Jagdhund vom Wolf angegriffen und verletzt. Der Vorfall ereignete sich zur Mittagszeit in einem Gebiet, in dem häufig Wölfe gesichtet werden und liegt lediglich rund 250 Meter vom Dorf entfernt. Während die Hundeführerin ihre Pferde auf einer Weide versorgte, wurde der Rauhaardackel am Rand der Weide von einem Wolf attackiert und gebissen. Dank des schnellen und beherzten Eingreifens der Hundeführerin und ebenfalls Jagdscheininhaberin, konnte Schlimmeres verhindert werden. Der Rauhaardackel wurde unverzüglich tierärztlich versorgt und hat keine lebensbedrohlichen Verletzungen davongetragen.

„Dieser erneute Vorfall zeigt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis noch schlimmeres passiert. Wir haben bereits jetzt 5 Nutztierrisse- oder Übergriffe am Tag, dazu unzählige Sichtungen, Zusammenstöße oder sonstige Angriffe. Die Politik ist aufgefordert, die Bevölkerung sowie dessen Haus- und Nutztiere vor derartigen Übergriffen zu schützen. Dafür müssen jetzt unbürokratische Lösungen gefunden werden“, sagt Dr. Dirk- Henner Wellershoff, Präsident des Landesjagdverbandes Brandenburg (LJVB). Der LJVB fordert eine lückenlose Aufklärung sowie die sofortige Entnahme des Wolfes. „Dieser Wolf hat es nun gelernt und wird bei nächster Gelegenheit nicht mehr zurückschrecken. Es muss schnell gehandelt werden. Bis dahin ist in diesem Bereich Vorsicht geboten“, ergänzt Dr. Wellershoff.

Der dazugehörige Hundeführer und ebenfalls Jagdscheininhaber hat noch vor der ersten Wundversorgung entsprechende DNA- Proben, in zweifacher Ausführung, im Bereich der Verletzung genommen. Der LJVB nimmt diesen Vorfall sehr ernst und wird eine unabhängige DNA-Analyse in Auftrag geben, um die genaue Identität des Angreifers zu ermitteln. „In der Vergangenheit kamen vermehrt Zweifel über die Qualität der untersuchten DNA- Proben auf, die durch das Landesamt für Umwelt in Auftrag gegeben wurden. Dies wollen wir umgehen und eine unabhängige Institution miteinbeziehen“, sagt Dr. Wellershoff.

Aufgrund des schnellen Eingreifens konnte der Rauhaardackel zügig tierärztlich versorgt werden und wird voraussichtlich keine langfristigen Schäden davontragen. Die Wunden der Reißzähne des Wolfes sind zwar tief, konnten nach Aussage der Notversorgung jedoch gut behandelt werden.