Teltow- Fläming: Jagdhund vom Wolf getötet
In Glienig wurde am vergangenen Mittwoch ein Jagdhund bei der Nachsuche nach einem Wildunfall von Wölfen getötet, ausgeweidet und vergraben. LJVB hat separate DNA- Analyse beauftragt und fordert sofortige Maßnahmen.
(Michendorf, 21. Oktober 2024) Nach einem Wildunfall mit einem Rothirsch wurde der bestätigte Schweißhundeführer Wolfgang W. aus dem Landkreis Teltow- Fläming am 15. Oktober mit seinem Jagdfreund und dessen Bayerischen Gebirgsschweißhund zur Hilfe gerufen, um das im Straßenverkehr verletzte Tier zu finden und von seinen Leiden zu erlösen. Nach einer zweitägigen und anspruchsvollen Nachsuche wurden die beiden Jagdhunde in der Nähe des verletzten Tieres zur freien Suchen geschickt, nachdem sich der Rothirsch vor den beiden Gespannen befand. Nach knapp 2 Kilometern verlor der Hundeführer das GPS- Signal seiner Deutschen Jagdterrier- Hündin Tora. Es folgten knapp anderthalb Stunden der verzweifelten Suche, bis Wolfgang W. wieder ein GPS- Signal empfangen konnte. „Wir näherten uns schnell der auf dem Display gezeigten Position, fanden jedoch meinen Hund nicht. Erst nach weiterer Suche entdeckten wir Blut und schließlich die Vorderbeine meiner Tora. Meine Hündin war eingegraben, getötet und ausgeweidet. Unser Familienmitglied wurde von Wölfen getötet“, berichtet der Hundeführer. Der Vorfall ereignete sich lediglich 600 Meter Luftlinie von Glienig (Landkreis Teltow- Fläming) entfernt.
„Wir haben am vergangenen Donnerstag sofort ein unabhängiges Institut mit einer DNA- Analyse beauftragt. Es gibt keine Zweifel, dass es sich bei diesem Übergriff um einen oder sogar mehrere Wölfe gehandelt haben muss. Wie viele Wölfe tatsächlich beteiligt waren, wird die DNA-Analyse beantworten“, sagt Dr. Dirk- Henner Wellershoff, Präsident des Landesjagdverbandes Brandenburg (LJVB).
Der LJVB fordert das Landesamt für Umwelt auf, den aktuellen Vorfall unverzüglich und lückenlos aufzuklären. „Wir brauchen in Brandenburg keine weiteren Diskussionen über Wolfsverordnungen – wir brauchen schnelle und pragmatische Lösungen“, sagt Dr. Wellershoff. Der Wolf muss ins Jagdrecht aufgenommen, der aktuelle Wolfsbestand deutlich reduziert und eine dauerhafte Jagdzeit für den Wolf sowie eine Obergrenze etabliert werden.
Bereits im April wurde in Potsdam- Mittelmark ein Jagdhund von einem Wolf angegriffen und verletzt. Die Vorfälle mehren sich. Der LJVB ruft Spaziergänger, Waldbesucher und Pilzsucher zur besonderen Vorsicht auf. Hunde sollten generell an der Leine geführt werden, um das Risiko eines Angriffs von Wölfen zu minimieren.