Notzeit in der Natur – Trockenheit gefährdet auch die Tierwelt
Natürliche Wasserstellen im Wald trocknen aus. Wildtiere, Vögel und Insekten geraten in eine Notzeit. LJVB appelliert an Hundehalter.
(Michendorf, 16. August 2022) Lange Hitzeperioden und nicht endende Trockenphasen prägen das Wetter der vergangenen Wochen. Nicht nur die Forst- und Landwirtschaft leidet unter diesen Bedingungen. Natürliche Wasserstellen im Wald trocknen aus und Wildtiere, Vögel und Insekten geraten in eine Notzeit. Wildtiere können einige Zeit ohne Wasser überleben. Feuchtigkeit nehmen sie stattdessen über die Nahrung oder das Abstreifen von Morgentau auf. Trotzdem bleibt Wasser ein unersetzliches Element, dass das Überleben sichert. Doch gerade das Schalenwild wie Rehwild, Rotwild oder Schwarzwild ist darauf angewiesen, Wasserstellen zu finden, um ihr gesamtes Bedürfnis nach Wasser zu decken. Denn gleichzeitig dienen ihnen Wasser- oder Schlammlöcher zur Abkühlung und zur Vertreibung von Parasiten.
Der ausbleibende Regen und die andauernde Hitze lassen flache Wasserstellen binnen weniger Tage verdunsten. Die Wildtiere sind gezwungen große Strecken zurückzulegen, um die wenigen noch vorhandenen Oasen aufzusuchen. Die vermehrte Bewegung bedeutet in dieser Zeit aber zusätzlich ein erhöhtes Maß an Stress. Insbesondere junge Wildtiere, wie die erst wenige Wochen alten Rehkitze, geraten an die Grenzen ihrer Belastbarkeit.
Jägerinnen und Jäger helfen allerorts in ihren Revieren, indem sie ehemalige Wasserstellen befüllen oder zusätzlich neue anlegen. Die so geschaffenen lebenswichtigen Feuchtbiotope werden schnell vom Wild, von Vögeln und Insekten angenommen und sichern das Überleben.
„Spaziergänger in Feld und Wald sollten keine zusätzliche Unruhe in die Natur bringen. Vor allem Hundehalter sind dringend aufgefordert, ihre Vierbeiner an die Leine zu nehmen, um die bereits geschwächten Wildtiere nicht einer weiteren lebensbedrohlichen Stresssituation auszusetzen“, sagt Kai Hamann, Geschäftsführer des Landesjagdverbandes Brandenburg.