Afrikanische Schweinepest kommt näher
Infiziertes Wildschwein in Polen entdeckt - Gefahr für Brandenburg steigt.
In Ostpolen an der Grenze zu Weißrussland ist ein mit dem Virus der Afrikanischen Schweinepest (ASP) infiziertes Wildschwein entdeckt worden. Das teilten die staatliche Veterinärinspektion und das Landwirtschaftsministerium in Warschau mit. Das verendete Tier wurde in unmittelbarer Nähe zur Grenze nach Weißrussland im Dorf Grzybowszczyzna (Wojwodschaft Podlachien) aufgefunden.
Damit steigt die Gefahr, dass sich das Virus weiter in Polen und nach Brandenburg ausbreitet. Der Präsident des für Tierseuchen zuständigen Friedrich-Loeffler-Instituts, Thomas Mettenleiter, forderte gegenüber der Nachrichtenagentur dpa bereits verstärkte Untersuchungen von tot aufgefundenen und erlegten Wildschweinen vor allem in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Doch auch in den nicht an Polen angrenzenden Bundesländern sei erhöhte Wachsamkeit dringend geboten.
Was können Jäger vorbeugend tun?
- Hohe Schwarzwildbestände begünstigen die Ausbreitung von Infektionen, eine konsequente Bestandsreduzierung (besonders Frischlinge und Überläuferbachen), u.a. durch Gemeinschaftsjagden ist wirksame Vorbeugung
- Keine Verwendung von Aufbruch zum Kirren, sachgerechte Entsorgung
- Bei Auffälligkeiten (vermehrt Fallwild, abgekommene oder verhaltensauffällige Tiere, Organveränderungen) unverzüglich Jagd- und Veterinärbehörde informieren, Tierkörper und Organe für Probennahme sichern. Frühzeitige Bekämpfungsmaßnahmen sind von entscheidender Bedeutung. Die Seuche lässt sich nicht durch Vergraben verdächtiger Stücke aus der Welt schaffen!
- Kontinuierliche Beteiligung am Untersuchungsprogramm, besonders Fallwild (Röhrenknochen) zur Untersuchung bringen
Wenn der Jäger Schweinehalter ist:
- Konsequente Einhaltung der Biosicherheitsmaßnahmen nach Schweine-haltungshygieneverordnung
- Keine Verfütterung von Jagd- oder Speiseabfällen
- Kein Betreten des Stalles mit Jagdkleidung, – ausrüstung oder Jagdhund
- Kein Aufbrechen auf dem Betrieb, Zerwirken und Entsorgen unter Beachtung der Seuchenhygiene
- Kein Schwarzwild anderer Jäger in der eigenen Wildkammer
Weitere Informationen zur Afrikanischen Schweinepest finden Sie hier.