Weitere Kadaversuchhunde-Gespanne für Brandenburg
Landesjagdverband Brandenburg bildet vorerst weitere 40 Kadaversuchhunde-Gespanne aus. Landkreise nehmen Vorbildfunktion ein. Präsident Dr. Wellershoff besteht mit Schweißhund „Treff“ Prüfung.
(Michendorf, 2. Februar 2022) Die Restriktionsgebiete der Afrikanischen Schweinepest (ASP) haben sich mittlerweile auf über 480.000 Hektar in Brandenburg ausgebreitet. Betroffene Gebiete müssen regelmäßig nach Kadavern abgesucht werden, um neu auftretende Infektionsherde rechtzeitig auszumachen und die hochinfektiösen Kadaver zu entsorgen. Laut Umfragen bei erfahrenen und aktiven Suchhundeführern wurden über 70 Prozent der Kadaver von Suchhunde-Gespannen gefunden. Dies verdeutlicht den enormen Stellenwert bei der Eindämmung der ASP.
Aktuell hat das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz (MSGIV) den LJVB mit der Ausbildung von 20 weiteren Hunde-Gespannen beauftragt. Eine Vorbildfunktion nehmen die Landkreise Teltow-Fläming (vorerst 15 Hunde-Gespanne) und Potsdam-Mittelmark (vorerst 5 Hunde-Gespanne) ein. Diese beiden Landkreise sind noch nicht von der ASP betroffen, lassen jedoch präventiv Hunde-Gespanne vom LJVB ausbilden.
Die Kadaversuchhundeausbildung des LJVB ist eine der anspruchsvollsten und umfangreichsten im Bundesgebiet. Brandenburg gehört zu den wenigen Bundesländern, die eine umfangreiche Ausbildungs- und Prüfungsordnung erarbeitet haben und die ausschließlich auf den praktischen Einsatz vorbereiten soll.
„Die Ausbildung von Kadaversuchhunde-Gespannen muss weiter beibehalten und unterstützt werden. Die zahlreichen erfolgreichen Einsätze belegen die Effektivität unserer Hunde-Gespanne“, sagt Dr. Dirk-Henner Wellershoff, Präsident des Landesjagdverbandes Brandenburg (LJVB).
Eine zeitgemäße Schutzausrüstung für Jagdhund und Jäger sowie Ortungsgeräte sind teuer. Eine finanzielle Unterstützung ist deshalb sinnvoll, ebenso wie der Wegfall von Steuern für ausgebildete und geprüfte Jagdgebrauchshunde.
Präsident des LJVB geprüfter Kadaversuchhundeführer
Im Rahmen einer Prüfung zur Feststellung der Eignung als Schwarzwildkadaversuchhund konnte der Präsident des LJVB, Dr. Dirk-Henner Wellershoff, mit seinem Bayrischen Gebirgsschweißhund „Treff“ die Prüfung erfolgreich absolvieren. Die Prüfung besteht aus zwei Teilbereichen und wird von zwei Prüfern (Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit (LAVG) und Jagdgebrauchshundeverband (JGHV)) begleitet.
Im ersten Prüfungsabschnitt wird die freie Suche geprüft. Dabei muss eine zugewiesene Gelände- Parzelle flächig abgesucht werden. Beim Auffinden einer ausgelegten Schwarzwildschwarte (negativ auf das ASP-Virus getestet) soll der Hund den Fund anzeigen, verweisen und seinen Hundeführer zum Fundort führen. Um Gehorsam und Abrufbarkeit der Hunde am Schwarzwild zu prüfen, findet der zweite Prüfungsabschnitt in einem Schwarzwildgatter statt. Der Hund muss sich bei der Arbeit am Schwarzwild abrufen lassen und absoluten Gehorsam zeigen.