Umweltkatastrophe an der Oder – MLUK versagt erneut
Führungslos, ziellos und zu langsam. Zum wiederholten Male kämpfen ehrenamtliche Bürgerinnen und Bürger gegen eine Umweltkatastrophe. Schnelle und koordinierte Hilfe aus Potsdam nicht absehbar.
(Michendorf, 17. August 2022) Bilder von tausenden toten Fischen kursieren durch die Medien. Das Fischsterben in der Oder zieht dramatische und bisher vermutlich unabsehbare Folgen für die Oder und das gesamte Ökosystem nach sich. Das zuständige Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg (MLUK) hüllt sich in Schweigen. Kompetente und schnelle Unterstützung ist mal wieder nicht in Sicht.
Aktuell haben Freiwillige, laut Medienangaben, bereits über 30 Tonnen Fisch an der Oder gesammelt und fachgerecht entsorgt. Auch viele Jägerinnen und Jäger helfen bei den ehrenamtlichen Einsätzen. Die Zusammenarbeit mit dem betroffenen Landkreis Märkisch-Oderland funktioniert reibungslos. Dieser geht bei der Bekämpfung an die Grenzen des Möglichen. „Die unteren Ebenen funktionieren, jedoch ist diese enorme Aufgabe für einen Landkreis allein nicht stemmbar.“, sagt Dr. Dirk- Henner Wellershoff, Präsident des Landesjagdverbandes Brandenburg. Aktuell stehen unzählige Angler, Fischer und hunderte Freiwillige allein vor einer nahezu unlösbaren Aufgabe. Die Unterstützung von Seiten des Bundeswasserstraßenamtes fehlt aufgrund von Personalmangel.
„Die Parallelen zur nahezu gescheiterten Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Brandenburg sind nicht zu übersehen. Das MLUK zeigt zum wiederholten Male, dass ein schnelles und koordiniertes Handeln nicht möglich ist“, sagt Dr. Wellershoff. Brandenburg hat mit Axel Vogel (Bündnis90/Die Grünen) einen Landwirtschaftsminister, der Bevölkerungsschutz sowie Schutz der komplexen Zusammenhänge im ländlichen Raum in den Hintergrund stellt und das ehrenamtliche Engagement der Landbevölkerung ignoriert und in keiner Art und Weise wertschätzt.
Der LJVB fordert die zuständigen Landes- und Bundesbehörden auf, die betroffenen vor Ort schnell und unkompliziert zu unterstützen. Sofortmaßnahmen müssen mit allen verfügbaren Mitteln unverzüglich eingeleitet werden.