Letzte Beiträge

Neue Wolfszahlen unglaubwürdig – LfU Monitoring lückenhaft


Die neuen Wolfszahlen des LfU werfen massive Zweifel auf: Statt eines echten Bestandsrückgangs sehen Fachleute vor allem die Folgen eines ausgedünnten Monitorings. LJVB bietet dem LfU Unterstützung an.

(Michendorf, 20. November 2025) Die vom Landesamt für Umwelt (LfU) präsentierten Wolfszahlen werfen erhebliche Zweifel auf. Der dort suggerierte Rückgang des Wolfsbestandes in Brandenburg entspricht nach Einschätzung zahlreicher Praktikerinnen und Praktiker nicht der Realität. Ein solcher Einbruch ist weder fachlich plausibel noch mit den täglichen Erfahrungen aus den Revieren vereinbar.

Bekannt ist, dass die finanziellen Mittel für das Wolfsmonitoring in Brandenburg deutlich reduziert wurden. Weniger Ressourcen bedeuten zwangsläufig weniger überprüfte Hinweise, weniger systematische Erfassungen und damit eine deutlich geringere Datenbasis. Vor diesem Hintergrund erscheint ein stark rückläufiger Bestand nicht nur unlogisch, sondern vor allem methodisch fragwürdig.

Auffällig ist zudem das politische Timing: Die Präsentation sinkender Wolfszahlen erfolgt ausgerechnet parallel zur Diskussion über die geplante Aufnahme des Wolfes ins Bundesjagdgesetz und in das brandenburgische Jagdrecht. Viele Betroffene im ländlichen Raum empfinden dies als Versuch, das öffentliche Bild bewusst zu verschieben.

„Statt auf die Datenlücken zu verweisen, wird von Bestandsrückgang fabuliert. Das Vorgehen bestätigt unsere Bedenken hinsichtlich der Objektivität und Zuverlässigkeit des vom LfU koordinierten Wolfsmonitorings. Vorschnelle und unzulässige Schlüsse auf Basis eines Flickenteppichs“, sagt Dr. Dirk- Henner Wellershoff, Präsident des Landesjagdverbandes Brandenburg (LJVB). Schlussendlich handelt es sich um unvollständige Informationen mit einer vollkommen falschen Schlussfolgerung. Man führt damit die Presse und auch die breite Öffentlichkeit vor. Die Rudel aus dem Vorjahr haben sich doch nicht in Luft aufgelöst.

Sollte das LfU bei der zuverlässigen Erfassung des Wolfsbestandes an seine Grenzen stoßen, bietet die Jägerschaft ausdrücklich Unterstützung an. Die ehrenamtlich engagierten Jägerinnen und Jäger verfügen über ein dichtes Netz an erfahrenen Beobachtern, die täglich im Revier unterwegs sind und belastbare Praxisdaten liefern können.

Nur mit einer transparenten, vollständigen und unabhängigen Datengrundlage lässt sich eine sachliche Debatte über den Umgang mit dem Wolf führen. Alles andere gefährdet sowohl die Glaubwürdigkeit der Behörden als auch eine verantwortungsvolle Wolfspolitik in Brandenburg.