Kein Artenschutz ohne nachhaltige Jagd
Die 17. CITES-Weltkonferenz beginnt am kommenden Samstag. Die Delegierten beraten über den Handel mit gefährdeten Tieren und Pflanzen. Der DJV fordert ein Bekenntnis zur nachhaltigen Auslandsjagd und warnt vor unnötiger EU-Bürokratie.
Berlin, 22. September 2016. Ab kommenden Samstag findet in Johannesburg (Südafrika) die 17. Weltkonferenz des Abkommens über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten frei lebender Tiere und Pflanzen (CITES) statt. Diese Konvention, auch Washingtoner Artenschutzabkommen genannt, regelt den Handel mit bedrohten Pflanzen- und Tierarten. Auch die internationale Verbringung von Jagdtrophäen wird von CITES kontrolliert. „Grundsätzlich hat sich CITES bewährt. Wenn es das Abkommen nicht gäbe, dann müsste es erfunden werden“ sagte Hartwig Fischer, Präsident des Deutschen Jagdverbandes (DJV). „Allerdings ist wichtig, dass sich in Johannesburg diejenigen durchsetzen, die im Geiste der Konvention für eine sinnvolle Nutzung der Natur stehen. Internationaler Artenschutz geht nicht ohne nachhaltige Jagd.“
Der DJV begrüßt, dass es in den letzten Jahren so gut wie keine Verstöße gegen CITES-Vorschriften gegeben hat, an denen deutsche Jäger beteiligt waren. Positiv bewertet der DJV, dass die Europäische Union die Bedeutung der nachhaltigen Jagd bei der Erhaltung des Wildes und seiner Lebensräume grundsätzlich anerkennt. Einige Vorschläge der EU zur Regelung der Jagd durch CITES sind allerdings so bürokratisch, dass sie in der Praxis den Jagdtourismus unnötig einschränken könnten.
Jagdgegner missbrauchen die Weltkonferenzen regelmäßig, um für ideologisch begründete Handels- und Jagdverbote zu demonstrieren. Dafür werden erhebliche finanzielle Mittel eingesetzt. Solche Aktionen widersprechen laut DJV dem Geist des Abkommens, das für eine nachhaltige Nutzung von Tieren und Pflanzen steht.
Zahlreiche Praxisbeispiele und wissenschaftliche Untersuchungen aus aller Welt belegen, dass durch den internationalen Jagdtourismus, den CITES regelt, Mittel für den Naturschutz erwirtschaftet werden. Auch die lokalen Landeigentümer profitieren davon. Dies sichert Wildbestände und Naturräume, die ansonsten durch intensive Nutzungsformen wie Viehhaltung bedroht wären.
Das Washingtoner Artenschutzabkommen hat 182 Vertragsparteien, zumeist Staaten. Die Delegierten müssen in den nächsten Tagen über 62 Vorschläge abstimmen, die vorsehen, Handelskontrollen zu verringern oder – in den meisten Fällen – zu verschärfen. Außerdem nehmen zahlreiche Nichtregierungsorganisationen als Beobachter teil. Die Interessen der deutschen Jäger werden in Johannesburg von FACE, dem Zusammenschluss der europäischen Jagdverbände, sowie dem Internationalen Jagdrat CIC vertreten.
Hintergrund
Der CIC hat wichtige Resolutionen der Konferenz beurteilt und Empfehlungen abgegeben: http://www.cic-wildlife.org/wp-content/uploads/2016/08/Position_paper_final.pdf
Eine Bewertung der FACE findet sich hier: http://www.face.eu/about-us/resources/news/hunters-at-the-worlds-largest-wildlife-trade-summit
Am Samstag, den 24.9.2016, um 17 Uhr wird der CIC in einer Pressekonferenz auf der Konferenz afrikanischen Stimmen zur nachhaltigen Wildtiernutzung ein Forum bieten. Sie kann als Livestream oder danach als Video auf der Facebook-Seite des CIC verfolgt werden: https://www.facebook.com/cicwildlife/