Wildunfälle in Deutschland
ADAC und DJV: Besser langsam als Wild. Broschüre gibt wichtige Verhaltenstipps für Verkehrsteilnehmer.
(Berlin/München, 7. Dezember 2017) Jährlich kommen bis zu zwanzig Verkehrsteilnehmer durch Wildunfälle zu Tode, zirka 2 500 werden verletzt; die versicherten Sachschäden stiegen zuletzt auf 680 Millionen Euro an. Deshalb haben ADAC und Deutscher Jagdverband gemeinsam mit dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) die Broschüre „Besser langsam als Wild“ entwickelt. Sie soll Verkehrsteilnehmer sensibilisieren und gibt wichtige Verhaltenstipps wie beispielsweise:
Wie kann ein Wildunfall verhindert werden?
• Reduzierte Geschwindigkeit entlang unübersichtlicher Wald- und Feldränder
• Besonders gefährlich sind neue Straßen durch Waldgebiete, da das Wild seine gewohnten Wege beibehält.
• Die größte Gefahr droht in der Morgen- und Abenddämmerung, bei Nacht und bei Nebel.
• Tier am Straßenrand: abblenden, hupen, bremsen. Lenkrad festhalten, keine unkontrollierten Ausweichmanöver.
• Ein Tier kommt selten allein – Autofahrer sollen stets mit Nachzüglern rechnen.
Was ist nach einem Wildunfall zu tun?
• Unfallstelle sichern: Warnweste anlegen, Warnblinkanlage anschalten, Warndreieck aufstellen.
• Bei Personenschäden Erste Hilfe leisten und Rettung rufen (Notruf 112).
• Aufgrund der Infektionsgefahr niemals tote Tiere ohne Handschuhe anfassen. Abstand halten zu lebenden Tieren.
• Wer Wild mitnimmt, macht sich der Wilderei strafbar.
• Einem geflüchteten Tier nicht folgen, in der Unfallmeldung die Fluchtrichtung mitteilen. So kann der Jäger das verletze Tier leichter finden.
• Jäger oder Polizei (Notruf 110) kontaktieren und Standort melden. Für die Versicherung Wildunfallbescheinigung ausstellen lassen.
Die Broschüre „Besser langsam als Wild“ ist ab sofort erhältlich. Sie kann im Internet auf www.adac.de und www.jagdverband.de kostenfrei bestellt werden. Außerdem können Verkehrsteilnehmer über das Tierfundkataster (www.tierfund-kataster.de) erstmals bundesweit Wildunfälle ortsgenau eintragen – auch per App. Wissenschaftler werten die Daten aus und helfen so Behörden, Straßen sicherer zu machen für Tiere und Menschen. Mehr als 40.000 Daten liegen bereits vor.