Tierleid jetzt beenden
Im Nationalpark Unteres Odertal ertrinken zahlreiche Wildtiere. Schweinepest- Zaun verhindert abwandern in höher gelegene Gebiete. Es muss jetzt schnell gehandelt werden!
(Michendorf, 24. Januar 2022) Die Vorfälle im Nationalpark Unteres Odertal haben bundesweit traurige Bekanntheit erlangt. Aufgrund starker Niederschläge und Nordwind hat sich die Lage verschärft. Der Wasserstand ist aktuell um einen weiteren halben Meter gestiegen.
Die ortsansässige Jägerschaft und Privatpersonen bemühen sich um die Rettung von Wildtieren und beklagen mangelnde Unterstützung der zuständigen Behörden. „Grundsätzlich benötigen wir diese Zäune, um das Einwandern von Wildschweinen aus Polen zu verhindern, die möglicherweise mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) infiziert sind. Die Zäune müssen jedoch täglich überwacht und Schwachstellen oder Todesfallen sofort beseitigt werden“, sagt Dr. Dirk- Henner Wellershoff, Präsident des Landesjagdverbandes Brandenburg (LJVB).
Der Landkreis Uckermark und das zuständige Ministerium hat mit Rehdurchlässen reagiert, um diese dramatische Lage zu entschärfen. „Das ist purer Aktionismus! Die Nutzung dieser Metallrahmen durch Rehwild wird eine Ausnahme darstellen. Wildschweine hingegen sind wesentlich experimentierfreudiger, sie werden die Löcher im Zaun deutlich schneller entdecken“, sagt Dr. Wellershoff. Die Öffnung von Toren ist aktuell hinfällig geworden, da viele von ihnen bis zur Hälfte im Wasser stehen.
In einer Pressemitteilung betont die zuständige Gesundheitsministerin, Ursula Nonnemacher (Bündnis 90/Die Grünen), dass der 1,20 Meter hohe Zaun kein Hindernis für Rehwild darstellt. Die aktuelle Situation zeigt jedoch, dass aufgrund der Hochwasserlage sogar Rotkälber an den Zäunen verenden.
Der LJVB fordert eine schnellstmögliche Versetzung des Zauns ins Landesinnere. „Wo Fehler gemacht wurden, müssen diese behoben werden. Das Wild braucht Räume, um dem Hochwasser entgehen zu können. Das Tierleid muss jetzt beendet werden“, sagt Dr. Wellershoff. Die aktuelle Situation kann ebenfalls nur ein Vorbote sein. Bei Schneeschmelze und starken Niederschlägen, kann der Wasserstand in diesem Gebiet erfahrungsgemäß noch höher steigen.
Mittlerweile gibt es eine Online-Petition, die sich an die Uckermärkische Landrätin Karina Dörk (CDU) richtet und mittlerweile knapp 100.000 Unterschriften zählt.