
MLEUV hebt Sommerschonzeit auf landwirtschaftlichen Ackerkulturen auf
Ministerium reagiert: Umstrittene Sommerschonzeit auf landwirtschaftlichen Ackerkulturen aufgehoben. LJVB begrüßt diesen Schritt als wichtiges Signal für eine sachlichere Jagdpolitik – fordert jedoch weitere grundlegende Korrekturen der Verordnung.
(Michendorf, 21. Mai 2025) Heute wurde durch die neue Hausleitung des Ministeriums für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz (MLEUV) eine Allgemeinverfügung veröffentlicht, mit der die umstrittene Sommerschonzeit – ab dem 1. Juni – auf wildschadensgefährdeten landwirtschaftlichen Ackerkulturen für männliches Rot- und Damwild der Altersklasse 1 sowie für männliches Rehwild der Altersklasse 1 und 2 aufgehoben wird. Der LJVB begrüßt diesen Schritt ausdrücklich als positives Signal in Richtung einer sachorientierten Neuausrichtung der Jagdpolitik im Land Brandenburg.
Gleichzeitig macht der LJVB deutlich: Diese Einzelmaßnahme reicht nicht aus, um die schwerwiegenden Mängel der geltenden Durchführungsverordnung zu korrigieren. Die Verordnung bedarf einer grundlegenden Überarbeitung, um Wildbewirtschaftung, Tierschutz, Land- und Forstwirtschaft sowie Artenschutz wieder in ein ausgewogenes Verhältnis zu bringen.
Der LJVB fordert:
- Jagdzeiten nach wildbiologischen Kriterien: Die aktuelle Regelung widerspricht tierschutzfachlichen Grundsätzen. Jagd muss sich wieder am Lebensrhythmus der Wildtiere orientieren.
- Überarbeitung der Wildschadensregelung im Wald: Der Ausgleich zwischen ökologischen und ökonomischen Interessen muss gestärkt und praxisnah geregelt werden.
- Stärkung des Artenschutzes durch effektive Fuchsbejagung: Zur Sicherung bodenbrütender Arten wie Rebhuhn oder Kiebitz muss eine gezielte Bejagung des Fuchses – auch mit zeitgemäßen Mitteln wie Nachtsichttechnik – ermöglicht werden.
„Wir erwarten, dass die neue Hausleitung im MLEUV den eingeschlagenen Weg der Vernunft konsequent weitergeht. Jagdpolitik braucht keine ideologische Symbolpolitik, sondern Fachverstand, Augenmaß und Dialogbereitschaft“, so Dr. Wellershoff.
Der LJVB steht als kompetenter Partner bereit, um gemeinsam tragfähige Lösungen für die Zukunft der Jagd und des ländlichen Raums in Brandenburg zu entwickeln.