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Welzow. Messerbauen, Feuermachen, Ansitzjagd und Jagdgeschichten – vom 26. Juli bis 1. August 2015 veranstaltete das Archäotechnische Zentrum (ATZ) ein Feriencamp der besonderen Art. Angereist waren elf Kinder aus verschiedenen Bundesländern.
Archäologen, Pädagogen, Forst- und Weidleute sorgten für die professionelle Begleitung der Heranwachsenden. „Unser Ziel war es, der Naturentfremdung der jungen Generation etwas Positives entgegenzusetzen.“, sagt Dr. Joachim Behnke, Archäologe und Leiter des ATZ. „Unser Ferienangebot war mit vielen Abenteuern gespickt. Wir vermittelten das Weidwerk als ein eigenständiges Kulturgut. Außerdem zeigten wir, dass die Bejagung der heimischen Wildbestände eine Notwendigkeit ist, wenn wir den Schutz unserer Nahrungsgrundlagen ernst meinen.“, so Behnke weiter. „Das war schon immer so“, ergänzt Marco Wentworth, Hotelier und einer der Initiatoren der Ferienwoche. Viele Erwachsene seien sich dessen nur nicht mehr bewusst. Deshalb tue Aufklärung Not. „Und genau das leisten wir, neben jeder Menge Spaß und Freude an und in der Natur.“, erklärt Wentworth.
Am Ende der erste Projektwoche wurde deutlich, dass sowohl die Idee als auch ihre Umsetzung funktioniert: Drei der angemeldeten Jungs wollten schon vor diesem Ferienangebot Jäger werden. Am vorletzten Abend des Projekts waren es doppelt so viele, wobei die Hälfte der angemeldeten Kinder zuvor keinen jagdlichen Bezug hatte. Dem zehnjährige Marty ist die Begeisterung ins Gesicht geschrieben: „Das war kein normales Ferienlager. Wir haben steinzeitliche Messer gebaut und gemeinsam mit Jägern zwei Rehböcke erlegt. Dazu sind wir schon um 02:10 Uhr aufgestanden. Später haben wir die Rehe dann zubereitet und aufgegessen. Lecker! Besonders schön war, dass ich neue Freunde gefunden habe.“
Darüber hinaus erlebten die Kinder auch eine Hundevorführung und unternahmen eine Nachtwanderung. Dabei erzählten sie sich gegenseitig Horrorgeschichten. Am vorletzten Tag besuchte Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger die Beteiligten. Er würdigte das Projekt und sagte dem Verein Hilfe bei der Finanzierung weiterer Ferienwochen Wald & Feld zu. Vogelsänger bekannte sich zur Jagd als nachhaltige Form der Landnutzung und stellte heraus, dass die Jäger im Land eine wichtige Aufgabe erfüllen. Dr. Tino Erstling, Pressereferent des LJVB, kochte gemeinsam mit den Kindern und sagte ebenfalls weitere Unterstützung zu: “Wir wünschen uns, dass der Ferienlernort Wald & Feld fortgesetzt wird und dass noch mehr Eltern davon erfahren. Der Landesjagdverband Brandenburg hilft dabei weiterhin gern.“, so Erstling.