Jagdverband setzt sich durch – Verlängerung von Jagdscheinen wieder möglich
Landesjagdverband Brandenburg protestiert erfolgreich gegen Behördenversagen. Verlängerung von Jagdscheinen bis 30. Juni 2022 möglich. Jägerschaft darf nicht unter Versäumnissen von Landesbehörden leiden.
(Michendorf, 11. Februar 2022) Vielen Presseberichten war zu entnehmen, dass die Untere Jagdbehörde im Landkreis Barnim bisher keine rechtssichere Möglichkeit sah, pünktlich zum Beginn des neuen Jagdjahres, am 01. April 2022, Jagdscheine zu verlängern. Grund dafür war, dass unterschiedliche Landesbehörden und Ministerien mit verschiedenen Verordnungen und Erlässen sich gegenseitig im Weg standen. Betroffen sind das von Minister Axel Vogel (Bündnis 90/ Die Grünen) geführte Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) und das durch Minister Michael Stübgen (CDU) geführte Ministerium des Innern und für Kommunales (MIK).
Das dieses Problem auftreten würde, wurde dem Leiter der Obersten Jagdbehörde, Dr. Carsten Leßner, bereits Anfang 2021, im Rahmen einer Sitzung des Landesjagdbeirates mitgeteilt. „Die Jägerschaft darf nicht unter Versäumnissen von Landesbehörden leiden“, sagt Dr. Dirk-Henner Wellershoff, Präsident des Landesjagdverbandes Brandenburg (LJVB).
Im Behördenchaos sah sich der Barnimer Landrat, Daniel Kurth (SPD), in der Verantwortung, eine für seine Jägerinnen und Jäger erträgliche Lösung herbeizuführen. Nach massiven Protesten der Jagdverbände auf lokaler sowie Landesebene, konnte Landrat Kurth die zuständigen Landesbehörden und Ministerien dazu bewegen, die ordnungs- und verwaltungsrechtlichen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Jagdscheine auch im Barnim verlängert werden können. Die für Betroffene überaus ärgerliche Praxis, dass zur Verlängerung eingereichte Jagdscheine, ohne dessen Verlängerung an die Inhaber zurückgesendet werden, wurde durch den Landrat sofort gestoppt. „Damit hat er umgehend eine unserer Hauptforderungen umgesetzt“, sagt Jörg Stendel, Vorsitzender des Jagdverbandes Bernau und Präsidiumsmitglied des LJVB.
Die jetzt gefundene Regelung ist allerdings nur bis zum 30. Juni 2022 befristet. „Wir werden als Verband dranbleiben“, so Jörg Stendel. Der Barnimer Landrat sicherte auf einem vom Jagdverband Bernau geforderten Spitzentreffen auf Lokalebene am 11. Februar zu, dass er jede Möglichkeit nutzen wird, um die fristgerechte Verlängerung von Jagdscheinen zu gewährleisten. Er verwies jedoch auf die vorerst zeitliche Befristung und bat Betroffene darum, die Verlängerung ihrer Jagdscheine möglichst für drei Jahre zu beantragen, um im Ernstfall von einem möglicherweise wiederkehrenden Problem im nächsten Jahr nicht erneut betroffen zu sein.
„Als Jagdverband danken wir allen unseren Mitgliedern, die uns ihre Bedenken in dieser Angelegenheit rechtzeitig mitgeteilt haben. Ein solcher Erfolg wäre ohne das Gewicht von über 10.000 Mitgliedern nicht denkbar“, betont Jörg Stendel.