
EU-Parlament senkt den Schutzstatus des Wolfes
Schutzstatus des Wolfes von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabgestuft. LJVB begrüßt diesen Schritt und fordert die unverzügliche Aufnahme des Wolfes ins Bundesjagdgesetz und eine regelmäßige Bejagung.
(Michendorf, 8. Mai 2025) Das Europäische Parlament hat heute entschieden: Der Schutzstatus des Wolfes wird von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabgestuft. Damit erhalten die Mitgliedstaaten endlich mehr Handlungsspielraum für ein aktives Wolfsmanagement.
Der Landesjagdverband Brandenburg (LJVB) begrüßt diesen längst überfälligen Schritt. „Brüssel hat geliefert – jetzt ist Berlin am Zug. Die Bundesregierung muss den Wolf jetzt umgehend als jagdbare Art ins Bundesjagdgesetz aufnehmen und in seiner turnusmäßigen Meldung an die EU-Kommission den „günstigen Erhaltungszustand“ des Wolfes in Deutschland feststellen. Brandenburg weist die weltweit höchste Wolfsdichte auf. Die damit einhergehenden Probleme, nicht nur in der Weidehaltung, zeigen: die Entwicklung des Wolfsbestandes ist in den letzten Jahren aus dem Ruder gelaufen. Wölfe überwinden inzwischen auch offiziell als „sehr gute Herdenschutzmaßnahmen“ bezeichnete Zaunanlagen. Die finanziellen Belastungen durch die Förderung von Herdenschutzmaßnahmen und den Ausgleich von Schäden steigen stetig und verschlingen inzwischen in Brandenburg siebenstellige Beträge. Gleichzeitig tauchen die angeblich von Natur aus scheuen Wölfe an und in menschlichen Siedlungen auf. Die Akzeptanz dafür ist weg. Die Zeit für Ausreden ist lange vorbei“, sagt Dr. Dirk-Henner Wellershoff, Präsident des LJVB.
Der LJVB fordert daher für Brandenburg:
- reguläre Bejagung des Wolfs als weiteres Werkzeug des Herdenschutzes
- eine deutliche Bestandsreduktion
- die Einführung einer dauerhaften Jagdzeit
- Festlegung einer Obergrenze für den Wolfsbestand im Land Brandenburg
Die EU hat den Weg freigemacht. Jetzt braucht es auf nationaler Ebene Taten, um wieder eine vernünftige Balance zwischen den Wildbeständen und den Wölfen herzustellen, so dass in Zukunft die Weidetierhaltung und auch die Sicherheit der Menschen insbesondere im ländlichen Raum wieder gewahrt sind.