Achtung Wildwechsel!
Herbst ist Hochsaison für Wildunfälle: Zeitumstellung erhöht Unfallrisiko zusätzlich. LJVB appelliert an Autofahrer, in der Morgen- und Abenddämmerung gilt besondere Vorsicht. Verband gibt Hinweise für den Ernstfall.
(Michendorf, 30. Oktober 2022) Die warmen Temperaturen und der Sommer ist vorbei. Mit der heutigen Zeitumstellung wird es abends deutlich früher dunkel. Im Schutz der Dämmerung machen sich Wildtiere auf Nahrungssuche – genau dann, wenn Autofahrer im Berufsverkehr unterwegs sind und von der Arbeit nach Hause fahren. Im Herbst –zwischen Oktober bis Dezember – kommt es daher häufiger zu Wildunfällen. Reh, Hirsch und Wildschwein sind jedoch gerade in der Morgen- und Abenddämmerung vermehrt auf Nahrungssuche. Der Landesjagdverband Brandenburg (LJVB) appelliert an alle Autofahrer, besonders umsichtig zu fahren und die Geschwindigkeit entlang von Feld- und Waldrändern deutlich zu drosseln. „Wildtiere orientieren sich nach ihrer inneren Uhr“, sagt Dr. Dirk-Henner Wellershoff, Präsident des LJVB. „Sie kennen weder Zeitumstellung noch Verkehrsregeln – Also heißt es speziell in den frühen Morgen- und den Abendstunden: Tempo rausnehmen, Straßenränder im Blick halten und stets bremsbereit sein“.
Wie lässt sich ein Wildunfall verhindern?
- In der Dämmerung: Geschwindigkeit reduzieren entlang unübersichtlicher Wald- und Feldränder.
- Besonders gefährlich: Neue Straßen durch Waldgebiete und entlang von Waldrändern, da Tiere gewohnte Wege nutzen.
- Tier am Straßenrand: Abblenden, Bremsen. Im Ernstfall: scharf bremsen und nicht ausweichen.
- Wenn ein Tier über die Straße wechselt: Autofahrer sollten stets mit Nachzüglern rechnen.
Was tun, wenn eine Kollision unvermeidbar war?
- Unfallstelle sichern: Warnblinkanlage anschalten, Warnweste anziehen, Warndreieck aufstellen und Polizei rufen.
- Achtung Infektionsgefahr: Tote Tiere mit Handschuhen anfassen und soweit möglich von der Fahrbahn ziehen.
- Abstand halten zu lebenden Tieren.
- Wild nicht mitnehmen, Wilderei ist strafbar.
- Einem geflüchteten Tier nicht folgen. In der Unfallmeldung die Fluchtrichtung mitteilen. So kann der Jäger das verletze Tier leichter finden.
- Für die Versicherung Wildunfallbescheinigung von Jäger oder Polizei ausstellen lassen.