ASP: FLI rät zu Jagdruhe im Fall eines Seuchenausbruchs
Verendete Wildschweine ab sofort untersuchen lassen – Jagdruhe im Fall eins Ausbruchs – Nur mäßiges Risiko durch Jagdtourismus
Am 13. März debattierten Experten auf einem vom Friedrich-Löffler-Institut initiierten Workshop darüber, wie hoch das Risiko einer Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Deutschland ist. Ebenfalls diskutiert wurden Präventionsmaßnahmen und Bekämpfungsstrategien gegen die Seuche. „Alle Teilnehmer stimmten darin überein, dass im Ausbruchsfall in dem betroffenen Gebiet zunächst Jagdruhe herrschen sollte“, heißt es in den jetzt vom FLI veröffentlichten Ergebnissen des Fachgesprächs. Übereinstimmend mit den Empfehlungen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hieß es: „Eine Bejagung könnte Unruhe in die dort ansässigen Rotten bringen und unter Umständen zu ausgeprägten Wanderbewegungen führen, die das Risiko einer Verschleppung des Erregers erhöhen.
Außerdem sollte Fallwild etwa sechs bis zehn Tage nach Feststellung des Ausbruchs gezielt gesucht und aus dem Revier gebracht werden. Um eine frühzeitige Erkennung der ASP sicherzustellen, sollen tot aufgefundene Wildschweine ab sofort gemeldet und untersucht werden. Hinweise zur Entnahme geeigneter Proben und der anschließenden Untersuchung durch das jeweils zuständige Veterinäramt werden vom FLI erarbeitet.
Das Risiko einer Einschleppung der ASP nach Deutschland durch illegales Verbringen und Entsorgen von kontaminiertem Material wird in einer Risikoabschätzung des FLI als hoch eingeschätzt. Das Risiko einer Einschleppung durch den Jagdtourismus und das Mitbringen von Jagdtrophäen aus betroffenen Regionen hingegen lediglich als mäßig betrachtet. Ebenfalls als mäßig wird das Risiko eines Eintrags der ASP durch direkten Kontakt zwischen infizierten Wildschweinen bewertet. LJVB