Der Osterhase wohnt in Groß Kreutz
Positive Entwicklung des Feldhasenbesatzes im Lehrrevier des Landesjagdverbandes Brandenburg e.V. (LJVB) in Groß Kreutz. Im Unterschied zu den durchschnittlich geringen Vorkommen in der Norddeutschen Tiefebene, fühlen sich die Langohren dank des Engagements der Jäger hier pudelwohl.
Michendorf, 18.03.2016. In den Revieren Nordostdeutschlands stabilisieren sich die Feldhasenbesätze gerade einmal bei fünf Individuen pro Quadratkilometer. Grund hierfür ist die vielerorts intensiv betriebene Landwirtschaft, die den Feldhasen die zwingend notwendige Deckung und Nahrung nimmt. Darüber hinaus machen steigende Bestände von Fuchs und Waschbär den Langohren das Leben schwer. Eine positive Ausnahme ist die Entwicklung im Lehrrevier des LJVB. Hier wurden vor 20 Jahren im Rahmen des Projekts „Artenreiche Flur“ Feldhecken als Lebensraum für die tierischen Bewohner der Offenlandschaften angelegt und zahlreiche biotopverbessernde Maßnahmen verwirklicht. Davon profitieren neben Feldhasen alle Offenlandarten wie Fasan, Kiebitz oder Lerche. Das Engagement der Jäger vor Ort zahlt sich aus: Auf den Offenlandflächen in Groß Kreutz wurden im vergangenen Herbst 19 Feldhasen pro Quadratkilometer gezählt. „Wir haben seit 1991 die Lebensraumgestaltung im Lehrrevier speziell auf die ernährungsphysiologischen Bedingungen der Feldhasen ausgerichtet und eiweißreiche Wildkräutermischungen ausgebracht. Außerdem betreiben wir hier seit Jahrzehnten eine intensive Raubwildbejagung. Die Kombination aus Biotopverbesserung und Kurzhalten der Beutegreifer zahlt sich aus. Wenn Jäger und Landbewirtschafter an einem Strang ziehen, sind solch positive Ergebnisse möglich“, so Wildmeister Klaus Mordhorst, Sprecher der Jägerschaft Groß Kreutz.
Im Jagdjahr 2014/15 wurden im Land Brandenburg insgesamt 3.092 Feldhasen erlegt. 63 Prozent der Strecke sind Verkehrsopfer. Im Land Brandenburg verzichten die Jäger freiwillig auf die Bejagung von Feldhasen bei Gesellschaftsjagden.