23. Landesschweißprüfung ohne Richterbegleitung im Unterspreewald bei Krausnick
Diese spezielle Prüfung stellt alljährlich die Krönung auf der künstlichen Fährte dar, sie entspricht am ehesten den Bedingungen einer echten Nachsuche, da Führer und Hund völlig auf sich allein gestellt sind. Drei Gespanne meisterten am Ende die Herausforderung der diesjährigen Verbandsprüfung.
(Michendorf, 20. Oktober 2022) Am 08. Oktober 2022 um 8:00 Uhr trafen sich die sechs teilnehmenden Gespanne, sechs Verbandsrichter, Helfer, Bläser und Gäste im idyllisch gelegenen „Gasthof zum Unterspreewald“ in Schlepzig zur 23. Landesschweißprüfung ohne Richterbegleitung. Bei der Eröffnung wünschten die Vertreter des Landkreises, der Unteren Jagdbehörde und des Landesjagdverbandes den Hundeführern Suchenglück und Waidmannsheil.
Von den sechs gemeldeten Hunde waren alle erschienen, davon haben zur 20h-Fährte gemeldet:
Der BGS-Rüde Darco von der Sauenhatz mit Matthias Scheider aus Drehnow, der Rüde Blitz vom Schuftzberg, eine Steirische Bracke, mit Cornelia Heffner aus Falkensee und die Deutsch-Langhaar-Hündin Alissa vom Runenpark mit Ingrid Kreul aus Neiße-Malxetal.
Zur 40h-Fährte waren angetreten: Die Spaniel-Hündin Euphorya aus dem Illerwinkel mit Roberto Dubberstein aus Mölln, Cora von den Renzwiesen, eine Schwarzwildbracke, mit Helbert Ernst aus Breitenfelde und der Langhaar-Teckel Kalle aus der Wohlauer mit Christiane Beutling aus Silmersdorf.
Interessant war die Rassenverteilung. In den Anfangsjahren dominierte die Rasse Deutsch-Langhaar die Prüfungen. In diesem Jahr war die Palette der Hunderassen breiter aufgestellt.
Nach der Begrüßung und der obligatorischen Vorstellung der Gespanne und der zugehörigen Verbandsrichter wurden die Chipnummern der Hunde ausgelesen. Mit dem Signal „Aufbruch zur Jagd“ rückten die Gespanne mit den Richtern ins Revier ab und um Punkt 10:00 Uhr wurden sie auf die Fährte geschickt.
Eine schwierige Aufgabe
Fährtenwille, Fährtentreue, Ruhe, Sicherheit und Riemenfestigkeit des Hundes, gepaart mit Einfühlungsvermögen des Führers und Durchhaltevermögen von Führer und Hund, sind wesentliche Voraussetzungen für die Bewältigung der hohen Aufgabe, eine schwierige Kunstfährte zu halten und auszuarbeiten.
Auf dieser Prüfung sollen Führer und Hund zeigen, dass sie in der Lage sind, einer mit wenig Schweiß hergestellten Kunstfährte zu folgen, deren Länge, Alter und Verlauf entsprechende Ansprüche an das Gespann stellen. Die Fährtentreue des Hundes wird durch die Anzahl der gefundenen, speziell gekennzeichneten „Verweiserblätter“ nachgewiesen.
Von diesen insgesamt acht Blättern gilt es möglichst viele im Fährtenverlauf zu finden und innerhalb von 2 Stunden zum ausgelegten Stück Rotwild am Ende der Fährte zu kommen.
Diese spezielle Prüfung stellt die Krönung auf der künstlichen Fährte dar, sie entspricht am ehesten den Bedingungen einer echten Nachsuche, da Führer und Hund völlig auf sich allein gestellt sind.
Drei Gespanne konnten bestehen
Zur Freude aller Beteiligten fanden drei Gespanne innerhalb des vorgegebenen Zeitfensters zum Stück und bestanden die Prüfung.
Auf der 40h-Fährte hieß das Siegergespann Euphorya aus dem Illerwinkel (ESS-Hündin) mit Roberto Dubberstein aus Mölln, die in 34 min und mit 7 Verweiserblättern am Stück ankamen.
Auf der 20h-Fährte wurden Sieger in 28 min und mit 7 Verweiserblättern Darco von der Sauenhatz (BGS) mit Matthias Scheider aus Drehnow, der zweite Platz ging an Alissa vom Runenpark (DL) mit Ingrid Kreul aus Neiße-Malxetal.
Die Nervosität und Anspannung vom Morgen, vor Beginn der Prüfung, löste sich bei einem gemeinsamen Mittagessen und der anschließenden Preisverleihung. Alle beteiligten Hundeführer erhielten eine Urkunde und ein Geschenk vom Landesjagdverband.
Mit dem Signal „Jagd vorbei“ und einem herzlichen Dank an alle Helfer, Verbandsrichter, der Landeswaldoberförsterei Lübben, den Bläsern, dem Gasthof „Zum Unterspreewald“ und vor allem den beteiligten Gespannen endete die 23. Landesschweißprüfung.
HoRüdHo
Hans Wento
(Obmann Jagdgebrauchshunde im LJV Brandenburg)