Osterbote: der Feldhase
Hase und Ei gelten seit alters her als Symbole für die Ostergeschichte. Der DJV verrät, was es damit auf sich hat und nennt Fakten übers Langohr.
(Berlin, 18. April 2019) An Ostern bringt der Hase die Eier. Das weiß jedes Kind. Dabei handelt es sich um einen noch recht jungen Brauch. In Deutschland gilt der Osterhase erst seit dem 19. Jahrhundert als Überbringer der Ostereier. Wie ist Meister Lampe auf das Ei gekommen? Eier sind ein Symbol für Fruchtbarkeit. Und auch der Hase als solches gilt seit Jahrhunderten aufgrund seiner Fortpflanzungskraft als Fruchtbarkeitssymbol.
Innerhalb kurzer Zeit kann sich die Häsin mehrmals paaren, die Jungen eines Wurfes haben somit unterschiedliche Väter. Und dann gibt es noch die Superfötation: Häsinnen können während der Tragezeit von etwa 40 Tagen erneut befruchtet werden. In der Gebärmutter befinden sich also gleichzeitig unterschiedlich weit entwickelte Embryonen.
Eine Häsin bringt auf dem freien Feld bis zu viermal im Jahr ein bis fünf Junge zur Welt. Diese sind sogenannte Nestflüchter: Sie haben bei Geburt voll entwickelte Sinne und ein dichtes Fell. Ganz im Gegensatz das Kaninchen: Seine Jungen kommen nahezu nackt und blind auf die Welt – in einer Höhle.
Meister Lampe ist europaweit als Frühlingsbote bekannt. Im Oströmischen Reich war der Hase das Tiersymbol für Christus. In Kombination verkörpern Hase und Ei das Wunder der Auferstehung. Der englische Erzbischof Theodor von Canterbury empfahl im 7. Jahrhundert sogar den Genuss von Hasenfleisch und verwies auf die gesundheitsfördernde Wirkung.
+++ Wissenswertes zum Feldhasen: +++
- Der Feldhase ist ein ursprünglicher Steppenbewohner. Er mag deshalb trockenes, warmes Klima.
- Er ist Meister der Tarnung: Bei Gefahr ruht er regungslos in der Sasse, einer kleinen Mulde auf dem Acker.
- Feldhasen haben lange Hinterläufe und erreichen Spitzengeschwindigkeiten von 70 Kilometer pro Stunde.
- Sie können bis zu zwei Meter hoch und drei Meter weit springen.
- Meister Lampe ist ein Nahrungsspezialist, das Kaninchen hingegen ist weniger wählerisch.
- Bis zu zwölf Jahre kann ein Feldhase alt werden. 60 Prozent der Junghasen überleben allerdings das erste Lebensjahr nicht.
- Hasen sind vorwiegend dämmerungs- und nachtaktive Einzelgänger. Das Kaninchen hingegen lebt in Kolonien.
- Den Schwanz nennt der Jäger Blume, die Ohren Löffel.
Quelle: DJV