Aktuelle Daten zur Wildtiererfassung veröffentlicht
Rebhuhn- und Kaninchenbesätze alarmierend niedrig, zugewanderte Arten breiten sich weiter aus.
Dieser Tage wurden die ersten Ergebnisse der Wildtiererfassung 2013 im Land Brandenburg vorgestellt. Die aktuelle Datenlage zeigt, dass die Besätze der klassischen Niederwildarten, wie Rebhuhn und Kaninchen, weiter rückläufig sind. Allein beim Rebhuhn wurden 2013 800 Paare weniger gezählt als 2009. Nur in jedem 7. Jagdrevier kommen Rebhühner überhaupt noch vor. Ähnlich selten ist die Wachtel, die als eine charakteristische Wildart des Offenlandes gilt. Kaninchen kommen sogar nur noch in jedem 20. Jagdrevier vor. Etwa 1.200 von ihnen leben derzeit in den beteiligten Revieren. Fasanen sind hingegen relativ weit in Brandenburg verbreitet. Jeder zweite Revierinhaber gab hier Vorkommen an, wobei die Besätze auf derzeit etwa 8.700 Fasanenhähne geschätzt werden. Das bedeutet eine leichte Zunahme gegenüber vorherigen Erfassungen.
Eingewanderte Wildtiere, wie Waschbär und Marderhund, sind dagegen in Brandenburg fast flächendeckend verbreitet. Sie wurden in über 80 % der beteiligten Reviere bestätigt. Das Mink als ein weiterer Zuwanderer kommt in einem Viertel der beteiligten Reviere vor. Aktuell breiten sich in Brandenburg auch die Nilgans sowie der Silberreiher aus, wobei sich die Vorkommen überwiegend auf Durchzügler beschränken.
Viele geschulte Jäger unterstützen Jahr für Jahr ehrenamtlich die Wildzählung und liefern damit wichtige Daten für eine kontinuierliche Umweltbeobachtung. Das Projekt WILD (Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands) wurde vor zehn Jahren vom Deutschen Jagdverband und von den Landesjagdverbänden ins Leben gerufen und hat zum Ziel, die jeweils aktuelle Situation der Vorkommen und Besatzdichten ausgewählter Wildarten einzuschätzen. WILD wird aus Mitteln der Jagdabgabe und des Landesjagdverbandes Brandenburg e.V. finanziert. Weitere Forschungen sind unbedingt von Nöten, um negative Entwicklungen zu dokumentieren und Ursachen zu klären.